Einleitung
„Ohne einen Computer bedienen zu können, wird man in der neuen Informationsgesellschaft dastehen wie ein zufälliger Besucher.“
(John Naisbitt)
Ob dieses Buch ein Expertenwerk ist wird der Leser entscheiden. Das Werk ist vielleicht etwas gewagt, weil es sich Opportunismus spart, aber IT-Leiter sind ohnehin oft in der
Oppositionsrolle gefangen oder werden so wahrgenommen. Sie müssen vertreten was möglich ist und können sich nicht mit wilden Versprechungen lieb Kind machen (oder sollten es zumindest nicht versuchen).
Ich stehe dem Begriff des Experten zwiespältig gegenüber. Experten neigen häufig zur Wiedergabe und Wiederholung von Meinungen. Dabei sollten vermeintliche Fakten stets neu
überprüft, statt vorausgesetzt, werden. Schuld an diesem Verhalten ist die sogenannte „Prognoseillusion“. An der Berkley-Universität fand eine Studie statt, in der über 80.000 Prognosen von fast
300 Experten ausgewertet wurden. Schon das Zahlenverhältnis ist erstaunlich. Noch erstaunlicher war das Ergebnis: Aus Sicht der Studie hätte man auch einen Zufallsgenerator befragen können (oder wie beim
Fußball gleich einen Oktopus), so oft erwiesen sich die Prognosen als falsch. Experten benötigen öffentliche Aufmerksamkeit und erhalten diese über möglichst viele oder „reißerische“ Prognosen.
Interessanterweise ergab der Vergleich von Prognosen von Experten zu Prognosen von Laien eine nahezu identische Fehlerquote. Der einzige Unterschied lag in der Präsentation: Die „Experten“ irrten
sich im Mittel mit höherer Arroganz. Das Problem bei Experten ist, dass sie bei Fehlern keinen Preis entrichten. Im Gegensatz zu Personen die ihre Vorhersagen verantworten müssen. Wie der IT-Leiter im
Krankenhaus. Der zu zahlende Preis kann von technischen Schwierigkeiten, über interne Probleme durch Budgetüberschreitungen oder Lösungsmangel bis schlimmstenfalls Karrierebrüchen reichen. Letzteres
häufig, wenn sich Prognosen hinsichtlich der Zielgruppenzufriedenheit nicht bewahrheiten und oft leider unabhängig von realen Fakten und Ursachen.
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